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INFORMATIONEN ZUM TRINKWASSERNETZ IN BREMEN 

Beschützt vor äußeren Einflüssen und in einwandfreier Qualität muss Bremer Trinkwasser täglich in hunderttausende Haushalte gelangen. Seinen Weg legt es in unseren insgesamt über 2.800 Kilometer langen Trinkwasserleitungen zurück. 
Hauptwasserleitungen mit 300 bis 1.000 Millimetern Durchmesser stellen die Hauptschlagadern des Rohrsystems dar. Von ihnen zweigen zahlreiche kleinere Verteilleitungen mit geringerem Durchmesser von 80 bis 250 Millimetern ab. Hausanschlussleitungen mit 25 bis 50 Millimetern Durchmesser liefern das Trinkwasser schließlich zum Kunden. 
 
Vor der Einspeisung ins Netz wird das Trinkwasser in Trinkwasserbehältern gespeichert und anschließend von Pumpen in das Verteilungsnetz befördert. Diese Pumpen sorgen für die Druckerhaltung in den Leitungen. Schließlich muss das Wasser auch in höher gelegenen Wohngebieten oder im fünften Stock eines Wohnhauses noch über ausreichenden Wasserdruck verfügen. Damit das Wasser auch nach Überwindung der Höhendifferenz mit drei Bar in diesen Gebieten ankommt, wird es in den davor gelegenen, niedrigeren Gebieten mit höherem Druck versehen. So beträgt der Netzdruck im tiefer gelegenen Bremen-Blumenthal 7,5 bar und im hoch gelegenen Bremen-Lesum vier bar. 
 
Die Überwachung der Trinkwasserqualität erfolgt nach den Vorgaben der bundesweit geltenden Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Darüber hinaus hat sich wesernetz – in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt – auf weiterführende Qualitätsstandards verpflichtet. Zur kontinuierlichen Überprüfung der Wasserqualität werden in Bremen Proben an den vier Einspeisestellen sowie an 45 weiteren ausgewählten Stellen im Trinkwasserverteilungsnetz entnommen. Aus diesen Proben gehen mehr als 23.000 Ergebnisse unterschiedlicher Trinkwasserparameter hervor (Trinkwasseranalyse Bremen). In Bremerhaven existieren 18 Untersuchungsstellen im Netz, vier weitere an den Wasserwerken (Trinkwasseranalyse Bremerhaven).
Landwirtschaftliche Kooperation in Bremen und Bremerhaven
Ausschreibungsergebnis Wasserschutzberatung Bremen pdf | 106410
Schutzkonzept Bremen docx | 4947522
Ausschreibungsergebnis Wasserschutzberatung Bremerhaven pdf | 107140
Schutzkonzept Bremerhaven docx | 2812553
 
Die kommunale Trinkwasserversorgung in Bremen begann 1873 mit dem Bau des Wasserwerks auf dem Werder, das inzwischen als umgedrehte Kommode bekannt und ein denkmalgeschütztes Stadtwahrzeichen an der Weser ist. Heute stammt das Bremer Trinkwasser zu 100 Prozent aus Grundwasserquellen. An den Standorten Blumenthal, Vegesack, Rönnebeck, Leherheide, Wulsdorf, Bexhövede und Geestland fördert wesernetz jährlich 15 Millionen Kubikmeter Grundwasser aus eigenen Brunnen. Der weitere Bedarf wird aus Grundwasserquellen in Niedersachsen gedeckt. 
 
Für die sichere Trinkwasserversorgung in Bremen und Bremerhaven leisten unsere Wasserwerke täglich einen bedeutenden Beitrag. Hier wird das Grundwasser aufbereitet und geprüft. Die Wasserwerke in Bremen und Bremerhaven sorgen jeden Tag dafür, dass aus Grundwasser Trinkwasser in höchstmöglicher Qualität für unsere Kunden wird. Dies gewährleistet ein mehrstufiger Aufbereitungsprozess. Dabei wird das Grundwasser wiederholt gefiltert, von Eisen und Mangan befreit, mit Sauerstoff angereichert und immer wieder überprüft. Wie das funktioniert, erfahren Sie in unserem virtuellen Wasserwerk. 
 
Fachleute entnehmen jährlich rund 35.000 Proben an über 60 Punkten in den Ortsnetzen, den Wasserwerken und den Einspeisestellen. In teilweise freiwilligen Selbstkontrollen überprüft wesernetz das als weich bzw. mittelhart eingestufte Wasser so auf über 150 Kenngrößen und Inhaltsstoffe. Das sind doppelt so viele Parameter wie von der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben. 
 
20 Prozent des Bremer Trinkwasserbedarfs bereitet swb im Wasserwerk Blumenthal auf, der Rest stammt aus Grundwasserwerken in Niedersachsen. Den Trinkwasserverbrauch von Bremerhaven deckt swb komplett aus den eigenen Wasserwerken Leherheide und Wulsdorf in Bremerhaven sowie den Wasserwerken Langen und Bexhövede im niedersächsischen Umland. Zusätzlich versorgt wesernetz die Stadt Geestland und die Ortschaften Bexhövede und Imsum mit Trinkwasser.
Das Wasserwerk Blumenthal im Bremer Norden ist in erster Linie für die Förderung und Aufbereitung des Grundwassers aus dem Wasserschutzgebiet Blumenthal zuständig. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1928 wurde seine Kapazität kontinuierlich auf heute 20.000 Kubikmeter Wasser täglich ausgebaut. Mithilfe verschiedener Filterstufen wird hier für die Enteisenung, Entmanganung und Entsäuerung des Grundwassers – das zum Teil auch aus dem Wasserschutzgebiet in Vegesack kommt – gesorgt. Außerdem verfügt das Wasserwerk Blumenthal über eine technische Sauerstoff-Dosierung, wodurch sich der Zusatz von Reinwasser erübrigt und 13 Prozent der Anlagenkapazität eingespart werden. 
 
Interessant: Der Wasserdruck in Blumenthal ist etwa eineinhalb bar höher als der durchschnittliche Wasserdruck von rund sechs bar, weil Teile des Versorgungsgebietes bis zu 35 Meter höher liegen als das Wasserwerk in Blumenthal. 
 
Seit über 100 Jahren Quelle: Wasserfassung Bremen Vegesack 
 
Zusammen mit dem heute noch vorhandenen Wasserfassungsgelände wurde das Wasserwerk Vegesack im Jahr 1892 in Betrieb genommen. 1940 von den Bremer Stadtwerken übernommen, wurde das Wasserwerk 1972 zwischenzeitlich stillgelegt. Weiterbetrieben wurde allein die Wasserfassung: Seit 1996 werden hier jährlich eine Million Kubikmeter Wasser gefördert, über eine Rohrleitung nach Blumenthal transportiert und im dortigen Wasserwerk zu Trinkwasser aufbereitet
Um das Jahr 1900 wuchs die Bevölkerungszahl in den heute zu Bremerhaven gehörenden Gemeinden an der Unterweser beständig. Die Folge: Es wurde mehr Trinkwasser gebraucht. Zusätzlich wuchs auch die Größe der Schiffe, die in Bremerhaven Wasser fassten, und sie benötigten immer mehr reines Trinkwasser. Vor diesem Hintergrund schloss das Unternehmen Schwoon & Co., das für die Versorgung der Schiffe des Norddeutschen Lloyd verantwortlich war, mit der Gemeinde Lehe einen Vertrag: Ein neues Wasserwerk sollte gebaut und gemeinsam betrieben werden. Es wurde im Jahr 1901 in Bremerhaven Leherheide mit einer damaligen Tagesleistung von 5.000 Kubikmetern in Betrieb genommen. 
 
Später wurde das Wasserwerk Leherheide von der Stadt Bremerhaven übernommen und in den vergangenen hundert Jahren immer wieder modernisiert. Heute ist das Wasserwerk für eine stündliche Trinkwasserabgabe von 850 Kubikmetern ausgebaut.