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SEIT 170 JAHREN FÜR EIN MODERNES LEBEN

Unternehmensgeschichte wesernetz Bremen GmbH
Tradition und Erfahrung, Aufbruch und Veränderung zeichnen diese über 170-jährige Unternehmensgeschichte aus. Die besondere Aufgabe, die Region Bremen und heute auch Bremerhaven mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme zu versorgen, wurde stets als eine ganz besondere Verantwortung empfunden. Die Versorgung der Region Bremen mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme ist keine unternehmerische Aufgabe wie manche andere. Sie ist ein Kernstück öffentlicher Daseinsvorsorge für die Bürger der ganzen Region. Wir blicken - bei aller Zukunftsorientierung - zurück auf eine lange Tradition, die eng mit dem Land Bremen und seinen Bürgern verbunden ist.

Die Geschichte des Unternehmens begann als am 23.9.1854 die sogenannte Gasanstalt am Bremer Hauptbahnhof in Betrieb gegangen ist. Die Stadt Bremen war zu diesem Zeitpunkt noch der technische Betreiber dieser Anlage. Darüber hinaus wurde die Verwaltung dieser neuen Technik von der sogenannten Gasbeleuchtungs-Deputation der Bürgerschaft vorgenommen. Mit der schnell wachsenden Industrialisierung der Stadt und dem darüber hinaus immer stärker werdenden Bedürfnis der Bremer Bürger die Vorteile einer zentralen Gasversorgung für Licht und wohliger Wärme zu nutzen, wurde sehr bald der Standort zu klein. Es musste ein neuer Standort gefunden werden. Nach Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten wurde 1897 der Bau des neuen Gaswerks im Stadtteil Woltmershausen beschlossen. Nach nur 4-jähriger Bauzeit konnte bereits ab 1901 sogenanntes Stadtgas an diesem Standort produziert werden und die immer schneller wachsende Stadt versorgen.

An dieser Stelle möchten Ihnen einen kleinen geschichtlichen Überblick darüber auf die Geschichte der heutigen wesernetz Bremen GmbH geben.
1854
Geburtsstunde der öffentlichen Energieversorgung
Fröhlich pfeifend und gewaltige Qualmwolken in die kalte Winterluft blasend fährt am 12. Dezember 1847 der erste Eisenbahnzug in den neuen Bremer Bahnhof ein.

Zur "Erleuchtung" der historischen Einfahrt werden abends die ersten Gaslaternen in zwei Bremer Straßen und am Bahnhof angezündet. Am 23. September 1854 wird die erste große Bremer Gasanstalt an der Bürgerweide in Betrieb genommen.
1873
Eine feste Burg für Bremens Trinkwasser
Im November 1873 wird auf dem Stadtwerder nach einjähriger Planungsphase und zweijähriger Bauzeit die lang ersehnte Wasserkunst eröffnet.
Das Flusswasserwerk wird an eine "allgemeine Wasserleitung" angeschlossen. Erstmals wird die Bevölkerung der Stadt zentral und mit gereinigtem Weserwasser versorgt. Der monumentale neugotische Wasserturm als Herzstück der Anlage wird als "Umgedrehte Kommode" zu einem Wahrzeichen der Stadt.
1983 endet wegen der zunehmenden Verschmutzung der Weser die Wasseraufbereitung in dem Werk.
Heute bezieht die swb AG den größten Teil, etwa 80 Prozent, des Trinkwassers für Bremen aus niedersächsischen Grundwasserwerken.
20 Prozent des Bremer Bedarfs deckt das Unternehmen durch Eigenförderung des Grundwasserwerkes Blumenthal in Bremen-Nord.
1893
Das Gas bekommt Konkurrenz
Am 1. Oktober wird hinter dem Bahnhof an der Schlachthofstraße, nur einige 100 Meter vom alten Gaswerk entfernt, das erste Bremer Elektrizitätswerk in Betrieb genommen. Obwohl Strom mehr als doppelt so teuer ist wie Gas, und viele Gewerbetreibende sich über das neue "Luxuslicht" mokieren, steigt die Zahl der Kunden in den nächsten zehn Jahren auf das fünffache.
1901
Neues Gaswerk für das neue Jahrhundert
In der Feldmark Woltmershausen, neben dem Oldenburger Bahndamm, wird ein neues großes Gaswerk errichtet, denn die Kapazitäten des Werkes an der Schlachthofstraße sind längst erschöpft. In drei Batterien je zehn Öfen werden pro Tag aus Steinkohle 70.000 Kubikmeter Gas produziert. Das Gaswerk wird 1964 abgerissen. Die Stadtwerke Bremen AG bezieht danach Kokereigas aus dem Ruhrgebiet und stellt die Gasversorgung zwischen 1968 und 1972 auf Erdgas um. Heute befindet sich auf dem Gelände das "Betriebswerk Woltmershausen".
1917
Ende der Gasbeleuchtung
Beendigung der öffentlichen Beleuchtung in Bremen mit Gas.
1933
Energieversorgung im Dritten Reich
Die Energiewirtschaft wird zu einem besonders kriegswichtigen Wirtschaftszweig, da die Rüstungsproduktion nicht durch Versorgungsengpässe gestört werden soll. Gleichzeitig ermöglicht das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" von 1933 deutschen Unternehmen „missliebige“ Mitglieder der Belegschaft innerhalb weniger Monate gegen gesinnungstreue Nationalsozialisten auszutauschen. Die Stadtwerke machen von dieser Möglichkeit Gebrauch - zum ökonomischen Nachteil, wie Stadtwerke-Direktor Werner Mathias schnell erkennt, da die mangelnde Erfahrung der neu eingestellten Mitarbeiter den Betriebsablauf stört und die Betriebssicherheit schwächt.
1935
Europas längste Wasserleitung
Am 7. Februar 1935 fließt das erste Harzwasser aus der Sösetalsperre in das Bremer Trinkwassernetz - eine über 200 Kilometer lange Fernleitung, die als technisches Meisterwerk gilt. Die Stadt jubelt, schmeckt das Wasser doch endlich nicht mehr so salzig. In den letzten 30 Jahren hatten die Abwässer der Kaliindustrie den Chlorgehalt der Weser beständig in die Höhe getrieben. Bremen dehnt von nun an seinen Harzwasser- und später seinen Grundwasserbezug aus Niedersachsen immer mehr aus. Seit 1965 fließt durch die Harzwasserleitung Trinkwasser aus den Grundwasserwerken Liebenau und Schneeren sowie aus dem Wasserwerk Ristedt.
1941
Bremen öffnet sich
Bau des 110 KV Umspannwerkes Blockland und somit die erste Einspeisung an das deutsche Stromnetz.
1940-45
Zwangsarbeiter gegen Arbeitskräftemangel
Da ein großer Teil der Mitarbeiter zum Wehr- oder Hilfsdienst einberufen wird, herrscht Arbeitskräftemangel bei den Stadtwerken. Um Frostschäden an den Leitungen zu reparieren, werden im ersten Halbjahr 1940 die ersten ausländischen Arbeitskräfte eingestellt. Vermutlich handelt es sich bei ihnen um freiwillige Zivilarbeiter.
Im Juli 1940 fordert der Leiter des Gaswerks erstmals 50 Kriegsgefangene beim Innensenator an.

Heute sind 600 ausländische Arbeiter namentlich bekannt, die zwischen 1940 und 1945 für die Stadtwerke gearbeitet haben, die Mehrheit von ihnen waren Zwangsarbeiter.
Im Jahr 2000 beginnt die swb AG sich systematisch mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Das Unternehmen tritt der "Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft" bei und beauftragt eine wissenschaftliche Untersuchung. Die Ergebnisse der Studie erscheinen 2002 in dem Buch "... uns 100 Zivilausländer umgehend zu beschaffen. Zwangsarbeit bei den Bremer Stadtwerken 1939-1945" des Bremer Historikers Marcus Meyer.
nach 1945
Kriegsende
Durch den Bombenkrieg werden die Anlagen der damaligen Bremer Stadtwerke schwer beschädigt oder zerstört. Die Stromversorgung bricht vollkommen zusammen. Fast vier Jahre dauert es nach Kriegsende, bis die Stromversorgung wieder vollständig sichergestellt werden kann - erst 1949 ist die Zeit der vorübergehenden Netz-Abschaltungen vorbei.
1954
Der neue Gasometer für Bremen
Das in dieser Zeit zweithöchste Gebäude der Hansestadt Bremen nach dem Dom wird gebaut. Es können nun über 100.000 Kubikmeter Stadtgas dort gelagert werden.
1964
Ein Gaswerk im Ruhestand
Die stadteigene Gasproduktion konnte den Energiebedarf nicht mehr decken. Am 15.1.1964 strömte zum ersten Mal Ferngas aus dem Ruhrgebiet nach Bremen. Nach und nach wurde nun der Standort Woltmershausen abgerüstet und ca. 60 % des Geländes war freigeworden. 
1969
Beginn der Erdgasbelieferung
Die Umstellung von Stadtgas auf fast doppelt so energiereiches Erdgas wurde in Bremen abgeschlossen.
1978
Fernwärmeverbund Ost wird geschmiedet
Der Bau des Mercedes-Werkes in Sebaldsbrück gibt den Ausschlag für den Ausbau der Fernwärme: Um den Autoproduzenten mit Fernwärme zu versorgen, werden die drei bereits bestehenden Fernwärmeinseln (Heizwerk Bismarckstraße, Heizkraftwerk Hastedt und Heizkraftwerk Neue Vahr) zu einem großen Verbundsystem zusammengeschlossen. So gewinnt die Fernwärme zunehmende Bedeutung in Bremen. 
1984
Der Gasometer – ein Stück Woltmershauser Geschichte wird abgerissen
Nachdem der Denkmalschützer den Gasometer als nicht erhaltenswert eingestuft hatte, wurde die Entscheidung zum Abriss getroffen 
1999
Neue Organisationsstruktur für den liberalisierten Markt.
Aus den Stadtwerken Bremen wird die neue swb AG. Vor dem Hintergrund der Öffnung der Energiemärkte werden die Bereiche Erzeugung, Netze und Vertrieb in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert. Die Geburtsstunde der swb Norvia, die ab 2004 dann zu swb Netze umfirmiert wurde. 
2002
Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 und DIN ISO 14001
Das Unternehmen erhält die Zertifizierung der Managementsysteme für Qualität (DIN EN ISO 9001) und Umweltmanagement (DIN ISO 14001).
2004
swb Norvia wird zu swb Netze
Die Privatisierung der swb wird nun abgeschlossen. Die Stadt Bremen hält nur noch eine Aktie und die EWE aus Oldenburg erhöht Ihre Anteile auf 49%. Unter der starken Dachmarke sind nun alle Tochterunternehmen der swb AG wie swb Vertrieb Bremen, swb Bremerhaven, swb Services, swb Netze, swb Erzeugung und swb Messung und Abrechnung klar abgegrenzt.

Werte wie Zuverlässigkeit, Verantwortung, Nähe, Modernität und Souveränität sind nun die Markenwerte des Unternehmens. 
2005
Bestätigung der Gewerke Gas und Wasser nach TSM
Wachsende Anforderungen an die technische Sicherheit, als auch ein steigendes Maß an Organisationssicherheit sind Arbeitsgrundlage für einen Netzbetreiber –also auch für swb Netze. Das Unternmehmen erhält die TSM-Bestätigung G1000 (Gas) und W1000 (Wasser); 2009 wird dann die TSM-Bestätigung FW1000 (Wärme) folgen.

Das neue Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet die Netzbetreiber zur Liberalisierung ihrer Versorgungsnetze. Im Rahmen dieses Unbundlings können die Netze der swb nun auch von anderen Energielieferanten genutzt werden.
2006
zweite europäische Verbundnetzeinspeisung
Seit Ende 2006 hat swb Netze einen zweiten Anschluss an das europäische Verbundnetz. Durch diese so genannte zweite Verbundeinspeisung kann der gesamte Stromverbrauch der Stadt Bremen grundsätzlich von außen bezogen werden.
2008
Übernahme der Netzüberwachung/-steuerung Bremerhaven
Das Netzleitcenter übernimmt aus Bremen die vollständige Fernüberwachung und -steuerung der Energienetze und Wasserversorgung der Stadt Bremerhaven.
2009
100 Prozent EWE AG – minus 1 Aktie
In der Entwicklung der swb AG bedeutet der Oktober 2009 eine Zäsur: Mit dem Verkauf weiterer 51 Prozent der swb-Anteile durch Essent N.V. an die EWE verfügt die EWE AG über 100 Prozent der swb-Anteile – minus eine Aktie, die bei der Freien Hansestadt Bremen verbleibt. Vorausgegangen war der Verkauf der Essent N.V. an die RWE AG und die damit verbundene kartellrechtliche Auflage, sich u.a. von der deutschen Beteiligung swb zu trennen. Durch den Verkauf an die EWE AG ist für swb das Ziel erreicht, durch einen starken Partner die eigene Position als Infrastrukturdienstleister in der Region Norddeutschland zu stärken und den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern. Der EWE-Konzern mit Hauptsitz in Oldenburg zählt zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Mit seinem breiten Leistungsspektrum bietet EWE klassische und innovative Dienstleistungen aus einer Hand. Über das angestammte Geschäftsgebiet in Norddeutschland hinaus ist EWE in den neuen Bundesländern, Polen und der Türkei erfolgreich tätig. Der EWE-Konzern beschäftigt 7.900 Mitarbeiter und setzte 2008 rund 5,3 Mrd. Euro um.
2011
Bestätigung aller Gewerke nach TSM
Nachdem swb Netze im Jahr 2005 schon nach der TSM G1000 (Gas) und W1000 (Wasser) ausgezeichnet wurde. Erfolgt 2011 die TSM-Bestätigung nach S1000 (Strom) und FW1000 (Wärme).

Die TSM-Bestätigungen (Technisches Sicherheitsmanagement) werden an Unternehmen vergeben, die die technische Sicherheit in dem jeweiligen Gewerk durch externe Sachverständige des DVGW, VDE oder AGFW überprüfen lassen. Entspricht das Sicherheitsmanagement den jeweiligen Vorgaben, so wird dieses durch eine entsprechende TSM-Bestätigung für jede einzelne Sparte bestätigt.
2014
Aus swb Netze wird wesernetz
Ab dem 1. März 2014 wird aus swb Netze GmbH & Co. KG die „wesernetz Bremen GmbH“.  
Auslöser für den neuen Außenauftritt ist eine Änderung im Energiewirtschaftsgesetz. Durch den neuen Namen soll noch deutlicher werden, dass der örtliche Netzbetreiber ein eigenständiges Unternehmen innerhalb des swb-Konzerns ist.